24 Kammerfreunde sollt ihr sein …

2016-06-28 21:05 von Martina Ueberschaar (Kommentare: 0)

Eine Beitrag von Martina Ueberschaar

24 Kammerfreunde sollt’ Ihr sein …

Parallel zur Kaktus-Initiative hat sich – wie es aussieht – eine weitere Gruppierung von IHK-Mitgliedern gebildet, die man in erster Linie wohl als „Kammerfreunde“ bezeichnen kann. Sie haben sich den Wahl-Slogan ausgesucht: „In Ihrem Interesse: Für eine starke IHK!“

Nun fragt sich das IHK-Zwangsmitglied, das zur Wahl aufgerufen ist, was meinen diese Kandidaten mit einer starken IHK? Eine IHK der Starken? Also nur der großen Unternehmen, die schon jetzt den Ton in der IHK angeben? Eine starke Interessenvertretung gegenüber der Politik, wiederum genau jener Unternehmen, die schon jetzt die Politik durch ihren Lobbyismus mitbestimmen?

Oder, dass die IHK selber stark ist, also – wie jetzt schon – Geldreserven hortet, um auch eine finanzstarke Macht darstellen zu können, statt die Beiträge für die Mitglieder zu verringern? Und die das Geld (ihrer Mitglieder) nutzt, um andere Mitglieder, die vieles davon in Frage stellen, mit geballter Finanzmacht, also Drohungen von Unterlassung, Beauftragung teurer, renommierter Anwaltskanzleien, mundtot zu machen versucht? Was bedeutet ‚stark‘? Macht? Geld? Viel Einfluss? Der IHK gegenüber wem?

Ja, der geneigte Wähler fragt sich schon, was dieser Slogan für ihn bedeutet, und ob der sich mit seinen Interessen deckt. Damit dürfte für alle Zwangsmitglieder klar sein, wer ihnen in dieser IHK nützt: Die Kandidaten der Kaktusinitiative, die als einzige sich klar gegen die Zwangsmitgliedschaft aussprechen.

Wie (fast) überall halten die etablierten IHK-„Eliten“ beständig am „Weiter-So“ fest und bremsen jede neue Idee, Kritik oder Anregung aus, ja, sie werden sogar regelrecht bekämpft. Ein Abweichen von einer einmal gefassten Meinung findet nicht statt, Eingeständnisse, dass sich Dinge ändern und frühere Beschlüsse nicht mehr richtig sind, gibt es nicht. Es werden die Vorlagen des Präsidiums abgenickt, die meisten mögen keine Diskussion in den Versammlungen und sind froh, wenn sie sich nicht mit den zu behandelnden Themen beschäftigen müssen sondern schnell zu den Häppchen übergehen können. Auffallend ist, wenn man zunächst einmal vom Sachverstand  großer Wirtschaftslenker wohlwollend ausgeht, dass doch wenige Kenntnisse zu Themen des regionalen und überregionalen Geschehens, die etwas über die Interessen und/oder den Tellerrand des eigenen Unternehmens hinausgehen,bestehen.

Oder – liegt es nicht an fehlenden Kenntnissen – besteht keines oder nur wenig Interesse am Gemeinwohl oder den Bedürfnissen anderer Unternehmen? Wie anders kann man sich viele Entscheidungen und den Unwillen zur Auseinandersetzung bei strittigen Themen erklären?

Wir Kandidaten der Kaktus-Initiative freuen uns jedenfalls, hoffentlich mit noch mehr Vertretern, in die nächsten Bezirkskammern und die Vollversammlung einzuziehen und freuen uns, wenn viele sich genau die oben genannten Fragen stellen und ihr Kreuzchen bei der anstehenden Briefwahl bei uns machen!

Für eine transparente, demokratische und (beitrags-)gerechte IHK!

Die Autorin: Martina Ueberschaar ist Inhaberin von A FATTORIA Stuttgart, Italienische Feinkost.

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