Beschlussantrag 3 zur Sondersitzung eingereicht 3.6.2020

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Schaffung krisenfester Strukturen in der Kinderbetreuung und Aufbau digitaler Lehrkapazitäten

Die Vollversammlung der IHK Region Stuttgart möge folgenden Beschluss und die entsprechenden Stellen in der Landesregierung Baden-Württemberg, vorrangig das Ministerium für Kultus und Sport, zum konkreten und kurzfristigen Handeln auffordern.

In der Folge der Covid-19-Pandemie haben sich die vorhandenen Defizite in der Kinderbetreuung und den Schulen des Landes überdeutlich gezeigt. Weder Kindertagesstätten, Kindergarten, noch Schulen sind derzeit auf einen Krisenfall in diesem Ausmaß vorbereitet. Die letzten 12 Wochen zeigten, dass weder auf operativer Ebene, noch in den Ministerien Notfallpläne oder Protokolle existieren. Zu befürchten ist, dass es auch für Katastrophenfälle in weit kleinerem Ausmaß, keine klaren Vorgaben gibt. Weiterhin zeigte sich, dass die verantwortlichen Ministerien nicht in der Lage sind, den Schulen klare Regeln und Vorgaben zu machen. Auch hat das Ministerium keinerlei Anstalten gemacht, dringend benötigte kurzfristige Lösungen zu schaffen.

Für kommende Krisenfälle müssen jetzt klare Vorgaben und Protokolle entwickelt werden. Aus diesem Grund fordert die IHK Region Stuttgart die Landesregierung, und hier im Besonderen das Ministerium für Kultus und Sport zu folgenden Maßnahmen auf:

  1. Schaffung krisenfester Strukturen und klaren Notfallprotokollen in der Kleinst- und Kleinkinderbetreuung. Die Einrichtungen müssen in der Lage sein, den Betrieb auch in Krisenzeiten zu mindestens 75 % flächendeckend zu gewährleisten. Hierzu werden entsprechende Konzepte für Personalabdeckung, Raumnutzung und Hygiene benötigt. Zusätzlich müssen entsprechende Personalreserven und Betriebskonzepte für die Betreuung vorgehalten werden.
  2. Aufbau digitaler Lehrkapazitäten flächendeckend in allen Schularten. Die Schulen des Landes müssen in der Lage sein, kurzfristig mindestens 90 % des Schulbetriebs digital abzubilden. Hierzu sind die entsprechenden technischen Voraussetzungen bei Schulen, Lehrkräften und Schülern zu schaffen und das Lehrmaterial für den digitalen Raum aufzubereiten. Das Ministerium schafft hierzu eine Exzellenz-Initiative, deren Ziel nicht nur die Gewährleistung des Schulbetriebs in Notzeiten, sondern auch eine Kompensation der ausfallenden Stunden im Regelbetrieb, ist. Das Land setzt verstärkt auf Blended Learning und eine verpflichtende Weiterbildung der Lehrkräfte. Die Digitalisierung der Schulen wird nicht den lokalen Trägern überlassen, sondern als Masterplan für die kommenden 5 Jahre direkt aus dem Ministerium heraus implementiert.

 

Peter Schweizer

Clemens Morlok

Jürgen Klaffke

Ulrich Beutenmüller

Barbara Maisch

Martina Ueberschaar

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